KI-gestütztes Wissensmanagement

Artikel vom 14. Juli 2025
Projektierungen und Beratungen

Das Projekt »WiBe-Back« zeigt, wie kleine und mittelständische Betriebe durch digitales Wissensmanagement und KI dem Fachkräftemangel und Generationenwechsel erfolgreich begegnen können. Gemeinsam mit der Bäckerei Möbius und Hallo Welt! entwickelte das Fraunhofer IVV ein KI-gestütztes Wiki-System, das handwerkliches Fachwissen sichert und betrieblich verfügbar macht.

Das Wissensmanagementsystem ermöglicht eine bedarfsgerechte Wissensbereitstellung und -erfassung für handwerklich geprägte Lebensmittelhersteller (Foto: Fraunhofer IVV).

Das Wissensmanagementsystem ermöglicht eine bedarfsgerechte Wissensbereitstellung und -erfassung für handwerklich geprägte Lebensmittelhersteller (Bild: Fraunhofer IVV).

Wie kleine und mittelständische Betriebe zukünftigen Herausforderungen, etwa Fachkräftemangel, Generationenwechsel und Personalfluktuationen, mithilfe von künstlicher Intelligenz und gezielter Wissenssicherung erfolgreich begegnen können, zeigt ein Kooperationsprojekt zwischen dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Dresden, der Hallo Welt! GmbH und der Bäckerei Möbius GmbH & Co, mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt »WiBe-Back«.

Innovationen in die Praxis umsetzen, die es kleinen und mittelständischen Unternehmen erlauben, wertvolles Know-how zu bündeln, zu bewahren, bestmöglich zu nutzen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – das hatten sich Experten des Fraunhofer IVV zum Ziel gesetzt. Sie entwickelten dafür ein digitales Wissensmanagementsystem, welches entscheidendes Fachwissen für alle Mitarbeitenden eines Betriebes bewahrt und mithilfe von künstlicher Intelligenz komfortabel nutzbar macht. Mit der Bäckerei Möbius und dem Softwareunternehmen Hallo Welt! GmbH wurden zwei Partner für den Transfer in die Praxis gefunden.

In einem ersten Schritt erfassten die Forschenden die wichtigsten Arbeitsschritte im handwerklichen Produktionsprozess der erzgebirgischen Bäckerei. Gezielt ging es darum, die spezifischen Herausforderungen zu verstehen. Dafür führten sie Interviews mit dem Personal und sammelten entscheidendes betriebsinternes Fachwissen, das in einem zweiten Schritt strukturiert und hierarchisch gegliedert wurde. Anschließend speisten sie das gesammelte und systematisierte Wissen in die Wiki-Software »Bluespice«. Ein KI-basierter Chatbot, der auftretende Fragen und Problemstellungen beantworten kann, greift auf die Software zu und macht so das gespeicherte Fachwissen für alle Mitarbeitenden der Bäckerei einfach zugänglich und direkt nutzbar.

Dies ist entscheidend, da die Qualität der Backwaren durch viele Faktoren beeinflusst wird, von natürlichen Schwankungen der Rohstoffe über Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Backstube bis zu technischen Störungen. Das wertvolle Fachwissen, wie trotz all dieser Einflüsse immer gleichmäßig gute Endprodukte entstehen, war bisher primär in den Köpfen des Teams verteilt. Dieses Wissen digital zu speichern und allen Mitarbeitern einfach und jederzeit zugänglich zu machen, bringt Sicherheit für die Zukunft. Das spezifische Fachwissen verbleibt dabei im Unternehmen. Das Projekt erhielt im Juni den Sächsischen Staatspreis für Transfer in der Kategorie »Kooperation«.

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