Kunststoff wird Mangelware

Artikel vom 18. März 2021
Dienstleistungen

Die Rohstoffverknappung im Kunststoffbereich hat Auswirkungen auf die Verpackungsbranche. Das ergab eine Kurzumfrage des Industrieverbands Papier- und Folienverpackung (IPV) am 4. März 2021.

IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger (Bild: IPV).

IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger (Bild: IPV).

Gemäß dieser Umfrage waren für die Verpackungsindustrie die Rohstoffknappheit und die Schwierigkeiten bei der Versorgung nicht vorhersehbar. 50% der befragten Mitgliedsbetriebe bezeichneten die aktuelle Versorgungslage mit Kunststoffen als sehr schlecht und ca. 35% als schlecht.

Die Kosten für die Materialbeschaffung seien bereits stark gestiegen, v. a. Granulate und Folien hätten sich deutlich verteuert, z. B. seien Preissteigerungen von 60% bei OPP-Folien kein Ausreißer. Die Preise für HDPE-Flachfolien und für PE-LD, PE-LLD, sowie PP seien merklich gestiegen. Je nach Material stiegen die Preise in Einzelfällen im Vergleich zum dritten und vierten Quartal 2020 um bis zu 100%. Die Lieferanten von Verpackungsfolien hätten bereits weitere Preiserhöhungen angekündigt.

»Die Lage sorgt bei uns für Sorgenfalten. Einige unserer Mitglieder werden bei dieser Entwicklung schon im März Probleme mit der Produktion bekommen. Die unerwarteten Lieferverzögerungen haben bereits Umstellungen des Produktionsplans erforderlich gemacht. Mittelfristig drohen sogar Produktionsunterbrechungen«, so IPV-Geschäftsführer Karsten Hunger.

Schlechtere Versorgungslage erwartet

Die befragten Mitgliedsunternehmen, die derzeit weniger Probleme haben, räumten ein, dass sie derzeit Vorkehrungen treffen, den eigenen Lagerbestand zu erhöhen, was mit zusätzlichen Kosten bei Beschaffung und Lagerführung verbunden sei und die Gesamtmarktlage nicht entspanne.

Zum Zeitpunkt der Umfrage sahen sich 57% noch nicht akut in der Produktion beeinträchtigt, aber z. T. dennoch zunehmend bedroht. 86% blickten angespannt in die nahe Zukunft und erwarteten, dass sich die Versorgungslage in den nächsten Wochen verschlechtere.

Gründe für den Preisanstieg

Laut Verband sprechen Vorlieferanten von »Force Majeure«, also von höherer Gewalt, ausgelöst durch die überraschend schnelle Erholung einzelner Branchen und umgelenkte Rohstoffimporte nach China. Die Wetterkapriolen in Texas seien eine zusätzliche Erklärung.

Die Mitgliedsunternehmen des IPV appellieren dringend an die gesamte Lieferkette, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Engpässe zu beheben und die Lieferfähigkeit von verpackten Lebensmitteln sowie anderen systemrelevanten Produkten sicherzustellen.

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