VDMA meldet für 2020 gesunkene Produktion an Nahrungsmittelmaschinen

Artikel vom 5. Mai 2021
Dienstleistungen

Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise ging es für den Maschinenbaufachzweig Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen stets nur nach oben. Das vergangene Jahr hat der 10-jährigen Wachstumsphase ein Ende gesetzt.

Der VDMA Fachverband Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen erfasste für 2020 eine um 9 % gesunkene Maschinenproduktion auf 13,9 Mrd. Euro.

Im Verpackungsmaschinenbau sank die Produktion insgesamt um 8 % auf 6,7 Milliarden Euro, bei den Nahrungsmittelmaschinen waren die Veränderungsraten in den einzelnen Teilbereichen unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Produktion von Fleischverarbeitungsmaschinen stieg leicht an und erreichte einen Wert von über 1,2 Mrd. Euro, bei den Herstellern von Bäckereimaschinen blieb die Nachfrage stabil. Beide Teilbranchen konnten ein gutes Inlandsgeschäft verzeichnen, das den Exportrückgang überkompensierte.

Bei Süßwarenmaschinen sank die Produktion um 18 % unter das sehr hohe Vorjahresniveau. Ebenfalls zweistellig sank die Produktion von Getränkeherstellungsmaschinen. »Diese beiden Branchen sind sehr stark in außereuropäischen Ländern aktiv und gehören zu den Leidtragenden der Corona-Pandemie. Zudem gehören zu ihren Kunden viele multinationale Konzerne, die ihre Investitionsvorhaben schlichtweg eingefroren haben«, erläutert Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA Fachverbands.

Corona schwächt das Exportgeschäft

Der Export von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen ging im Jahr 2020 insgesamt um 8 % auf 8,5 Mrd. Euro zurück. Dabei fielen die Minusraten in den Teilbranchen unterschiedlich aus:

  • Die Hersteller von Verpackungsmaschinen, Fleischverarbeitungsmaschinen und Bäckereimaschinen verzeichneten Minusraten von 5 bis 6 %,
  • bei Süßwarenmaschinen lag das Minus bei 24 % und
  • bei Brauereimaschinen war ein Exportrückgang von 38 % zu verzeichnen. Die starke Betroffenheit des Brauereimaschinenbaus ist in direktem Zusammenhang mit der coronabedingten eingeschränkten bzw. völlig zum Erliegen gekommenen Geschäftstätigkeit der Hotellerie und Gastronomie zu sehen.

Regional betrachtet sind die Auslandslieferungen im Jahr 2020 in nahezu allen Wirtschaftsregionen eingebrochen. Ausnahme mit positiver Entwicklung war Nordamerika. Die deutschen Lieferungen stiegen insbesondere in die USA um 8 % auf über 1,2 Mrd. Euro. Positive Impulse gab es zudem aus wichtigen Einzelmärkten, so zum Beispiel aus Russland, Mexiko und China. Die Lieferungen in die wichtigste Absatzregion EU-27 sank um 15 %, auch die Exporte nach Asien sanken insgesamt zweistellig.

Unsichere Prognose

Für das Jahr 2021 erwartet der Verband nach derzeitiger Einschätzung kein Rückkehr auf das Niveau von 2019. »Wir rechnen zwar mit einem Produktionswachstum in diesem Jahr, aber zweistellig wird es wohl nicht ausfallen«, meint Clemens. Die generellen Aussichten für die Branche schätzt der Fachverbandgeschäftsführer positiv ein, denn die Branchenunternehmen seien international gut aufgestellt und profitierten weiter von der weltweit steigenden Nachfrage nach verarbeiteten und verpackten Lebensmitteln, Getränken, Kosmetikprodukten- und Pharmazeutika.

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