Vielfältige Etikettiermöglichkeiten
Etikettier- und Ausstattungsmaschinen
Weinkennern ist die Moselregion im Osten Luxemburgs schon lange ein Begriff. Besonders beliebt sind Weiß- und Stillweine sowie die Crémants aus dieser Region, die dank ihres milden Klimas und der steilen Hänge mit Gesteinsböden aus Muschelkalk und Keuper ideal für den Weinanbau geeignet ist. Seit 1921 stellt die Winzergenossenschaft Domaines Vinsmoselle international prämierte Weine her. 170 Winzer gehören zur Genossenschaft und produzieren jährlich feinste Produkte, die in edle Flaschen abgefüllt werden.

Die Kombinationsetikettiermaschine ist besonders für eine vielfältige Produktausstattung geeignet (Bild: Gernep).
Bei Wein und Schaumwein spielt die Verpackung bzw. die Flaschenform eine wesentliche Rolle, denn diese kann die Wahrnehmung des Geschmacks beeinflussen. Ein wesentlicher Teil der Verpackung ist das Branding, denn erst das Etikett gibt dem Produkt ein Gesicht und trägt zum Wiedererkennungswert bei. Für eine präzise Etikettierung benötigt es einen modernen Maschinenpark.
Wellenstein ist die größte Kellerei der Genossenschaft und dient als Abfüll- und Verpackungsstandort. Sie ist der Hauptproduktionsstandort der Domaines Vinsmoselle und wurde bereits im Jahr 1930 gegründet. Für dessen hauseigene Wein- und Schaumweinlinie ersetzte die Winzergenossenschaft dort ihre alten Etikettiermaschinen. Einen zuverlässigen Partner hierfür fand der luxemburgische Produzent in dem bayerischen Etikettiermaschinenhersteller Gernep. Das familiengeführte Unternehmen entwickelt und fertigt seit 40 Jahren Etikettiermaschinen für einen weltweiten Kundenkreis der Getränke- und Lebensmittelindustrie. Oberste Priorität hat dabei eine präzise Anbringung der Etiketten mit Selbstklebe-, Nassleim- oder Heißleimtechnologie. Außerdem werden die Etikettiermaschinen in der Regel individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Diese Tatsache sowie die persönliche Beratung und die Maßanfertigung speziell für ihre Produkte überzeugte die Winzergenossenschaft von der Zusammenarbeit mit Gernep.
Hochwertige Etikettierung für edle Produkte
Das Produktspektrum der Genossenschaft ist umfangreich, sodass die Etikettiermaschinen verschiedene Flaschenformate und Etiketten verarbeiten müssen. Dementsprechend setzte der Betrieb auf zwei Kombinationsetikettierer des Typs »Labetta«, ausgestattet mit je drei Selbstklebeaggregaten und einem Nassleimaggregat. Beide Etikettierer können 3000 Schaumweinflaschen bzw. 5000 Weinflaschen pro Stunde mit Rumpf- und Rückenetiketten, Halsringen und Medaillenetiketten ausstatten.
Bei der Produktionslinie für Weine werden 500- bis 750-Milliliter-Burgunder-, ‑Bordeaux- und -Schlegelflaschen mit bis zu vier Etiketten ausgestattet. Für die vielfältige Weinauswahl ist die Kombinationsmaschine besonders gut geeignet, denn je nach Etikettendesign werden die Flaschen entweder mit Nassleim- oder mit Selbstklebeetiketten an Rumpf und Rücken ausgestattet. Selbstklebeetiketten sind dabei im Gegensatz zu den meist aus Papier bestehenden Nassleimetiketten um einiges flexibler hinsichtlich der Gestaltungs- und Materialmöglichkeiten. Prämierte Weine erhalten beispielsweise ein rundes, glänzendes Medaillenetikett aus Folie am Flaschenhals.
Besonderheiten bei Schaumweinflaschen
Die 375 bis 750 Milliliter fassenden Schaumweinflaschen werden überwiegend mit Selbstklebeetiketten ausgestattet. Dadurch können zwei durch einen Spalt getrennte Rückenetiketten angebracht werden, die das Produkt auch auf der Rückseite zu einem gelungenen Blickfang machen. Da sich beide Etiketten auf einem Trägerband befinden, werden sie simultan mit nur einem Etikettieraggregat angebracht. Domaines Vinsmoselle spart sich somit nicht nur Verpackungsmüll durch den Wegfall der zweiten Etikettenrolle, sondern auch den Platz für ein weiteres Etikettieraggregat.

Für die Sektschleife ist der Etikettierer mit einem Nassleimaggregat ausgestattet (Bild: Gernep).
Eine besondere Herausforderung für die Etikettierung der Schaumweine stellt die Sektschleife an Crémant-Flaschen dar. Das Etikett befindet sich am Übergang von der Sektkapsel zum Flaschenhals. Aufgrund der aus Folie bestehenden Kapsel und der konkaven Form am Flaschenhals ist der Übergang immer etwas wellig, was bei Selbstklebeetiketten zu Blasen und Falten führen kann. Deshalb empfahlen die Gernep-Experten, speziell diese Etiketten mit Nassleimtechnologie anzubringen. Bei der Nassleimetikettierung ist es möglich, das Etikett mit einer guten Anbürstung leicht zu strecken, was zu einem besseren Etikettierergebnis führt.
Integrierte Zusatzausstattungen für perfekte Produkte
Alle Etikettiermaschinen des bayerischen Herstellers können mit optionalen Zusatzeinrichtungen wie Siegeletikettierungen, Kontrolltechniken und optischen oder mechanischen Ausrichtungen ausgestattet werden. Dadurch kann der Maschinenhersteller bestmöglich auf individuelle Kundenwünsche eingehen.
Einen wichtigen Teil der Verpackung macht heutzutage die Produktkennzeichnung aus. Kodierungen oder Datierungen sind vor allem in der Getränke- und Lebensmittelindustrie Standard. Gernep hat sich dafür im Laufe seiner Unternehmensgeschichte ein umfangreiches Partnernetzwerk aufgebaut, aus dem Kunden frei wählen können. Das Netzwerk umfasst neben verschiedenen Herstellern von Tintenstrahldruckern auch Anbieter von Thermotransfer- und Laserdruckern sowie Heißprägesystemen, die allesamt in die Etikettiermaschinen integriert werden können.
Domaines Vinsmoselle entschied sich bezüglich der Kennzeichnung ihrer Weine und Schaumweine für einen Tintenstrahldrucker. Dieser befindet sich direkt am Aggregat und bedruckt die Etiketten mit den eingestellten Daten, bevor das Etikett auf die Flasche gespendet wird.
Für eine präzise Anbringung und eine bestmögliche Haftung der Selbstklebeetiketten müssen die Flaschen in einem trockenen Zustand durch die Etikettiermaschine geführt werden. Da die Schaumweine aber vorab befüllt werden und sich durch den Temperaturunterschied von Flasche und Inhalt Kondenswasser bilden kann, ist eine Trocknung der Flaschen notwendig. Dafür wurde von Gernep ein hocheffizientes Abblassystem an die Etikettiermaschine angebunden. Dieses durchlaufen die Flaschen, bevor sie die Etikettiermaschine erreichen. Der Signalaustausch zwischen beiden Maschinen wird dabei von Gernep programmiert, um bei einem unerwarteten Produktionsstopp keinen Flaschenstau zu verursachen.

Hightech-Kameras sorgen für eine präzise Flaschenausrichtung (Bild: Gernep).
Eine Besonderheit des Kombinationsetikettierers der Schaumweinlinie ist der Einsatz eines modernen Kamerasystems. Dieses ist nötig, um die Sektschleife präzise zu positionieren. Dabei durchläuft die Flasche vor der Etikettierung zwei Kameras. Bei der Grobausrichtung wird die Flasche zunächst um 360 Grad gedreht, bis die Kameras im UV-Licht eine Marke an der Sektkapsel erkennen. Bei der anschließenden Feinausrichtung werden die letzten Millimeter korrigiert, um die Sektschleife zentriert zum Schriftzug auf der Kapsel anzubringen.
Damit die Produkte in einem einwandfreien Zustand die Produktion verlassen, sind am Ende der Etikettiermaschine zusätzliche Sensoren integriert, die alle Flaschen auf die korrekte Anzahl der Etiketten überprüfen.
Domaines Vinsmoselle ist zufrieden mit der Ausstattungsvielfalt ihrer Etikettiermaschinen. Vor allem für ein so umfangreiches Produktportfolio sind die Kombinationsetikettierer mit zweierlei Beleimsystemen die passende Lösung. Die Winzergenossenschaft kann damit nicht nur ihre derzeitigen Produkte mit einzigartigen Etiketten versehen, sondern auch in Zukunft flexibel auf Designänderungen reagieren.