Digitalisierung zentrales Thema der »drinktec 2022«
Aus- und Weiterbildung/Veranstaltungen
Digitalisierung bzw. die digitale Transformation ist eins der vier Leitthemen der »drinktec 2022«, die vom 12. bis 16. September 2022 in München stattfindet.
Digitalisierung ist eins der Schwerpunkttehmen (Bild: Messe München).
Die Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie »drinktec« will umfassende Ausblicke und lösungsorientierte Ansätze zeigen, in denen die Branche in den kommenden Jahren schneller werden, höhere Ergebnisse erzielen und sich stärker auf nachhaltige Anlagenkonzepte ausrichten kann.
Dabei ist die digitale Transformation nicht nur auf Herstellerseite rund um Datennutzung und Prozessverbesserung sichtbar, auch Handel und Konsumenten sind dabei: durch die Verschmelzung von virtuellen und realen Welten am Point of Sale der Zukunft. Dies geschieht z. B. mithilfe von Automatisierung und Vernetzung mit Supply-Chain-Management oder durch multimediale Einkaufsumgebungen für eine individuelle Kundenansprache.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) nennt als ideeller Träger der »drinktec« Digitalisierung sowie Konzepte zur intelligenten Vernetzung und Nutzung von Daten als eine Stoßrichtung für die Zukunftsausrichtung bis zum Jahr 2035.
Digitale Lösungen für die Verfahrenstechnik
Hierzu zählen etwa genaue Temperaturprofile im Herstellungsprozess, um die Produktion lückenlos nachzuverfolgen und Qualitätsparameter schon in frühen Produktionsstadien zu erkennen. Als Beispiel nennt der Veranstalter, die Messe München GmbH, den Brauprozess: Mit Machine Learning konnten Forscher eine effiziente und nachhaltigere Malzausbeute in Zusammenarbeit mit Anlagenherstellern und Brauereien in einem Modell abbilden und relevante Einflussfaktoren für die Malzausbeute erhalten.
Auch für die zeitnahe Information aus Anlagen bieten die Maschinenhersteller auf der »drinktec« im Herbst Lösungen an: Eine höhere Leistung, vorausschauende Wartung, effiziente Umrüstvorgänge, Übersicht über Verbrauchswerte und klare Daten zur Produktqualität lassen sich aus der Online-Verfolgung der Produktions- und Abfüllprozesse ableiten. Software-Anbieter, z. B. von Manufacturing Execution Systems (MES), bieten auch vorab schon Größenordnungen an, welches Optimierungspotenzial sich erschließen lässt: Für den Linienbetrieb werden Effizienzgewinne von bis zu 20 % möglich und die Overall Equipment Effectiveness (OEE) wird durch bis zu 30 % verlängerte Wartungszyklen verbessert.
Als weitere Lösung nennt der Veranstalter einen mit Deep Learning trainierter Leerglas-Inspektor, der durch verbesserte Präzision beim Erkennen von Wassertropfen die Ausstoßmenge von als defekt erkannten Glasflaschen verringert. All diese Einsparungen können auch in CO2-Einsparung umgerechnet werden.
Impulse durch das Rahmenprogramm
Das Rahmenprogramm der »drinktec« umfasst zudem Vorträge zum Schwerpunkt Digitalisierung. Auf dem »drinktec Inspiration Hub« in den Hallen A3 und B3 wird der Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern intensiviert: Aktuelles Wissen und innovative Anwendungen bieten neue Impulse für die zukunftsgerichtete Ausrichtung der Branche.
Branchentreff für pflanzliche Proteine, Speiseöle und Fette
Parallel findet auf dem Gelände der Messe München die »oils+fats@drinktec« statt. Auf der Fachmesse werden neueste Produkte, Dienstleistungen, Trends und Innovationen zu pflanzlichen Proteinen, Ölen und Fetten präsentiert.
In diesem Jahr steht der Branchentreff natürlich auch im Zeichen des Ukrainekriegs, dessen Auswirkungen weltweit spürbar sind. Die aktuelle Situation zeigt, dass eine sichere, vielfältige und nachhaltige Versorgung mit Ölen, Fetten und Proteinen kein Selbstläufer ist. Daher werden diese Herausforderungen In einem umfangreichen Rahmenprogramm beleuchtet.
Gerade im Jahr 2022 spielt die Öl- und Fettindustrie für die Ernährungssicherung eine zentrale Rolle. So hat es die Verfügbarkeit von Speiseölen – besonders von Sonnenblumenöl – bis in die Schlagzeilen der Tagespresse geschafft. Daher werden auch Themen, Handlungsbedarf und Perspektiven, die sich hieraus ergeben, in München im Fokus stehen.
