Hard Seltzer – das neue Lifestyle-Getränk mit wenig Alkohol

Artikel vom 3. Februar 2021
Sonstige Roh- und Inhaltsstoffe

Verbraucherinnen und Verbraucher suchen mehr denn je nach neuen Produkten und Alternativen zum Etablierten, die ihren Anforderungen nach einer schlanken Zutatenliste und einem gesünderen Lebensstil Rechnung tragen. Die in Europa noch in den Startlöchern stehende und in den USA seit kurzem etablierte Produktkategorie Hard Seltzer bedient sowohl den Trend des bewussten und reduzierten Alkoholkonsums als auch den Trend hin zur individuellen Erfrischung.

Hard Seltzer: erfrischend, leicht fruchtig und moderater Alkoholgehalt, vereint in einem Getränk, das mehrere Verbrauchertrends bedient (Symbolbild: Pixabay/Ranya)

Hard Seltzer: erfrischend, leicht fruchtig und moderater Alkoholgehalt, vereint in einem Getränk, das mehrere Verbrauchertrends bedient (Symbolbild: Pixabay/Ranya)

Der Begriff Hard Seltzer definiert sich aus der Zusammensetzung des Getränks. »Seltzer« steht für sprudelndes Wasser und »Hard« bedeutet schlichtweg, dass es Alkohol enthält. Mit einem Alkoholgehalt von zumeist 5 % Vol. sind Hard Seltzer Getränke vergleichbar mit einer Weinschorle. Der Geschmacksvielfalt sind durch die große Auswahl an hochwertigen Aromen fast keine Grenzen gesetzt. Dass Hard Seltzer zudem weniger Kalorien als zum Beispiel Bier und Wein aufweist, steigert neben dem geringeren Alkoholgehalt auch seine Attraktivität in puncto bewusstem Genuss. Da dieses Lifestyle-Getränk allgemeine Verbrauchertrends aufgreift und keinen Gender-Fokus setzt, ist es bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt. Neben den inneren Werten sind die Produkte durch eine stilvoll gestaltete Verpackung – überwiegend Getränkedosen – »instagramable« und erreichen viele Verbraucher über die Influencer der Social-Media-Kanäle.

Als ein Pionier gilt der Kanadier Anthony von Mandl, der im Sommer 2016 ein eigenes Hard-Seltzer-Produkt in den drei Geschmacksrichtungen Limette, Kirsche und Grapefruit auf den Markt brachte. Zuvor konnte er bereits sprudelnde Gewinne mit Alcopops verzeichnen, die in den USA bereits seit etwa zwei Jahrzehnten boomen. Seit der Markteinführung entdeckten weitere Unternehmen der Getränkeindustrie den neuen Markt für sich, woraufhin der Wettbewerb sich rasch verschärfte. Zwar hält Hard Seltzer im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken nur einen kleinen Marktanteil, Mandls Unternehmen jedoch soll heute als US-Marktführer bereits 50 bis 60 Prozent davon einnehmen und meldete für das Jahr 2019 einen Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar – mit steigender Tendenz.

Vor allem für Brauereien ist das neue Trendgetränk eine willkommene Nische, schließlich wird es vor allem aus karbonisiertem Wasser und einer alkoholischen Basis aus fermentiertem Getreide oder fermentierter Glucose hergestellt. Zutaten wie Aromen und etwas Süße durch klassischen Zucker komplettieren die Rezeptur. Bei der verwendeten alkoholischen Basis werden Hersteller derzeit noch nicht durch Verordnungen eingeschränkt, die diese Produktkategorie im Detail definieren. Jedoch lohnen sich Abwägungen hinsichtlich des Einsatzes bestimmter alkoholischer Basen im Hinblick auf die steuerrechtliche Einordnung des RTD-Getränks. Ob beispielsweise im deutschen Markt Alkopopsteuer anfällt oder nicht wird nicht pauschal durch den Begriff Hard Seltzer definiert, sondern durch die Klassifizierung der verwendeten alkoholischen Komponente.1)

Hard Tea und Hard Juice: weitere Alternativen stehen bereit

Wegen des Megatrends Gesundheit boomt auch die Industrie für Tee und RTD-Teegetränke. Da Eistee schon seit Jahrzehnten ein beliebtes Sommergetränk ist, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Erfrischungsdrink auch als »Hard«-Variante mit Alkohol auf den Markt kommt und versucht, dem Hard Seltzer nachzueifern. Mittlerweile ist der hauptsächlich kalt konsumierte Hard Tea in vielen Varianten erhältlich, so zum Beispiel als Früchtetee, Kombucha oder Grüntee. Oft werden Hard-Tea-Produkte auch als RTD-Cocktails verkauft – hier stellt der Tee bzw. ein (starker) Teeaufguss eine wertgebende Zutat eines mit weiteren Getränkekomponenten fertig gemixten Cocktails dar.2)

Im Sog der Hard-Seltzer-Welle und dem Bedürfnis der Verbraucher nach Alkoholreduktion ist es ebenso denkbar, dass klassische Longdrinks einfach durch den Mix aus mehr Fruchtsaft und weniger Alkohol zu »Hard Juices« werden, und diese sowohl in der Bar-Szene zwischen Cocktails und Mocktails als auch als RTD-Getränke in den Getränkeregalen ihren Platz finden. Hierfür eignen sich beispielsweise zuckerreduzierte Säfte, um im saftigeren Cocktail weiterhin eine nicht zu süße Sensorik zu wahren.

Getränke mit niedrigeren Alkoholgehalten liegen auf jeden Fall im Trend. Sie werden immer fruchtiger und entstehen wie bei Hard Seltzer immer öfter aus der Verschmelzung bereits bestehender Produktkategorien. Hier trägt die Getränkeindustrie dem Verbraucherwunsch nach neuen sensorischen Erlebnissen Rechnung. Hard Seltzer kann auch in Europa das nächste Beispiel für eine sich schnell etablierende Produktkategorie werden.

1) Quellen:
omr.com/de/white-claw-marketing/
www.lebensmittelzeitung.net/industrie/Trendgetraenk-Hard-Seltzer-erobert-amerikanischen-Markt-144580
2) worldteanews.com/editors-choice/new-canned-tea-cocktail-and-hard-teas

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