KHS entwickelt PET-Flasche mit eingeklebtem Griff

Artikel vom 15. November 2022
Flaschen und Zubehör

KHS hat seine rPET-Behälter für die Homecare- und Food-Branchen weiterentwickelt. Neben einem mechanisch fixierten Griff wurde ergänzend eine geklebte Lösung entwickelt: Die streckgeblasene und mit dem Heizverfahren »Preferential Heating« hergestellte PET-Flasche weist laut KHS eine höhere Stabilität auf als gegenwärtige extrusionsgeblasene Alternativen aus Polyolefinen wie HDPE oder PP. Zudem ermöglicht das Einkleben eine einfachere Kontur als beim eingeklipsten Griff, die den Materialeinsatz verringert und zeitgleich die Effizienz im Streckblasprozess steigert.

Die neue PET-Flasche mit eingeklebtem Griff reduziert den Materialverbrauch um bis zu 30 % (Bild: KHS).

Die neue PET-Flasche mit eingeklebtem Griff reduziert den Materialverbrauch um bis zu 30 % (Bild: KHS).

Die Entwicklung der 2,3 Liter fassenden PET-Flasche mit eingeklebtem Griff ist das Ergebnis einer anderthalbjährigen Zusammenarbeit zwischen KHS und dem Innovation Lab von Logoplaste. Ziel war es, einen Behälter speziell für Homecare-Produkte so zu gestalten, dass dieser den kleinstmöglichen CO2-Fußabdruck hinterlässt.

Ressourcen- und Energieverbrauch reduziert

»Durch die Klebetechnik gelingt es uns, in der Produktion den Material- und Energieeinsatz zu reduzieren und dabei einen Behälter herzustellen, der gleichzeitig stabiler und optisch hochwertiger gegenüber gängigen Marktlösungen ist«, sagt Sebastian Wenderdel, Business Development Manager PET Sales bei KHS in Hamburg. Im direkten Vergleich sei der Ressourcenverbrauch im Herstellungsprozess um bis zu 30 % geringer, gegenüber einem eingeklipsten Griff betrage die Einsparung rund 10 %. Statt der üblichen Verarbeitung im Extrusionsblasen ermögliche die Produktion im Streckblasverfahren eine besonders energieeffiziente Herstellung – ein Vorteil angesichts steigender Preise für Energie und Rohstoffe.

Das bewährte und energieeffiziente Heizverfahren »Preferential Heating« ermöglicht eine homogene Materialverteilung im Streckblasprozess bei ungleichmäßig und komplex geformten Kunststoffbehältern, was nicht nur den Ressourceneinsatz verringert, sondern auch die Stabilität erhöht. Die millimetergenaue Neckausrichtung als optionale Komponente ermöglicht eine präzise Produktdosierung mithilfe orientierter Ausgießkappen. Die neue PET-Flasche weist zudem keine Nahtstellen auf und hat laut KHS in anspruchsvollen internen Falltestverfahren überzeugt.

Beim Kleber griff das Entwicklungsteam auf die von KHS im Rahmen des »Nature-MultiPack«-Projekts aufgebaute Expertise zurück. Das durchsichtige PET-Material erlaubt zudem einen Blick auf das Produkt, und kundenseitig ist ein individuelles Flaschendesign mithilfe des Serviceprogramms »Bottles & Shapes« möglich.

Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Mit der Entwicklung der neuen PET-Flasche mit eingeklebtem Griff geht KHS einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und möchte mit der Lösung nicht nur Homecare-Produzenten, sondern auch Food-Kunden direkt ansprechen. »Wir bieten eine kreislauffähige Lösung, deren Flaschenkörper und Griff aus 100 % Rezyklat bestehen und ebenfalls zu 100 % recycelbar sind. Das ist im Bereich von Behältern mit Durchgriff noch eine Seltenheit«, betont Wenderdel. Da PET der weltweit am häufigsten rezyklierte Kunststoff ist, sei zudem die Verfügbarkeit im Markt besser als bei Materialien wie HDPE oder PP. Diese haben gleichzeitig den Nachteil, dass sie im Gegensatz zu rPET heute nicht kreislauffähig seien. »Die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen sowie strengere gesetzliche Vorgaben bezüglich des Einsatzes von recyceltem Kunststoff werden mit unserer neuesten Entwicklung bedient«, sagt Wenderdel.

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