Scanner für Ladungsträger
Transport- und Lagertechnik, Fördereinrichtungen

Der Scanner erfasst in Sekundenschnelle genau die Anzahl der Ladungsträger (Bild: Invisium).
Europaletten, Gitterboxen oder aufklappbare Kisten sind millionenfach täglich in vielen Varianten europaweit unterwegs und stellen in Summe hohe Sachwerte dar. Allerdings werden die Ladungsträger nahezu nirgendwo erfasst und allenfalls per Sichtkontrolle geschätzt. Invisium, ein Start-up aus Göppingen, hat einen multifunktionalen Scanner entwickelt, der beim Discounter Netto in einem von deren Zentrallagern seit Frühjahr 2023 im Einsatz ist.
Das 2020 gegründete Start-up ist im Kern ein Bildverarbeitungsspezialist, der an der Schnittstelle zu künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet. Während ein manueller Erfassungsprozess mehrere Minuten dauern und die Logistikprozesse stören würde, schafft es der Scanner in wenigen Sekunden. Bei Netto zieht das Lagerpersonal daher immer wieder Hubwagen durch den mannshohen Scanner. Auf den Hubwagen befinden sich diverse Paletten mit bis zu vier Stapeln von z. B. 75 zusammengeklappten Obstkisten. An dem türrahmenartigen Gerüst sind mehrere leistungsfähige Kameras seitlich und oben installiert, die in Millisekunden mehrere dutzend Aufnahmen machen und diese Bildinformationen auf drei Rechner parallel spielen.
Dabei erfolgen viele Operationen synchron: 3D-Aufnahmen machen, Objekte erkennen und die daumennagelgroßen QR-Codes lesen. Zusätzlich werden Abstände vermessen und Schrifttypen oder Herstellerlogos erkannt.