Von den Highlands an den Untermain

Artikel vom 26. Mai 2023
Transport- und Lagertechnik, Fördereinrichtungen

Dass Zinkenverstellgeräte von Kaup auch Jahre nach Indienststellung zuverlässig funktionieren, beweist deren Einsatz in der Destillerie St. Kilian.

Die robusten Zinkenverstellgeräte können ganz unterschiedliche Transportgüter aufnehmen, was ist in der Whiskyproduktion häufig der Fall ist (Bild: Kaup).

Die robusten Zinkenverstellgeräte können ganz unterschiedliche Transportgüter aufnehmen, was ist in der Whiskyproduktion häufig der Fall ist (Bild: Kaup).

Whisky – in der schottischen Variante nur mit y, in der irischen und US-amerikanischen mit ey geschrieben – ist Trend: Gut 75,5 Millionen Flaschen à 0,7 Liter in unterschiedlichen Qualitäten betrug laut Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie im Jahr 2020 das Angebot in Deutschland. Dabei entstehen auch abseits des schottischen Mutterlandes immer mehr Destillerien, die qualitativ hochwertigen Whisky herstellen. Ein Vertreter dieses Trends ist die international prämierte St. Kilian Distillers GmbH aus Rüdenau bei Miltenberg am Main. Gebrauchte Anbaugeräte von Kaup sind hier täglich im Produktionsprozess im Einsatz.

Doch zugegeben, die hügelige Umgebung rund um St. Kilian gleicht nicht unbedingt den schottischen Highlands, aber der würzige Duft auf dem Werksgelände verrät gleich, was hier entsteht: erstklassiger, traditionell hergestellter Single Malt Whisky nach schottischem Vorbild. »Wir haben original schottisches Equipment, und unser Master Distiller ist nicht nur gelernter Diplombraumeister und Mälzer, sondern genoss auch Einblicke in schottische und japanische Destillerien«, sagt der Marketingverantwortliche von St. Kilian, Andreas Kreser. »Nur so gelingt es uns, erfolgreich Whisky herzustellen«, ergänzt er. Dass die »Signature-Edition« getauften Whiskys mittlerweile Höchstpreise erzielen, ist ein Indiz des Erfolgs. Auch die anderen Sorten, die unter anderem dem Schauspielduo Bud Spencer und Terence Hill gewidmet sind, erreichen seit der Gründung im Jahr 2016 eine immer breitere Fangemeinde.

Langjährige Zuverlässigkeit

Bei der Aufgabe, einer immer weiterwachsenden Nachfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz gerecht zu werden, kommen auch die Anbaugeräte des Aschaffenburger Herstellers ins Spiel. Zusammen mit gebrauchten Gabelstaplern von Linde sind Zinkenverstellgeräte der Baureihe »T466« auf dem Destilleriegelände unterwegs. Sie transportieren sowohl leere als auch befüllte Fässer. Dabei geht es teilweise so eng zu, dass der Stapler mit seiner Ladung gerade so hindurchpasst. Ganz im Gegensatz zum etwa acht Kilometer vom eigentlichen Werksgelände entfernten Reifelager. In ehemaligen Nato-Munitionsbunkern werden alle befüllten Fässer für mehrere Jahre eingelagert, damit der typische als Flavor bezeichnete Geschmack des Whiskys entstehen kann. Maßgeblich sind dafür zwei Punkte: das Vorleben der genutzten Holzfässer und das verwendete Gerstenmalz, das entweder direkt aus Schottland oder aus regionaler fränkischer Herkunft kommt. Whiskyproduktion braucht also Geduld. Doch am Ende steht nach Vergärung in offenen Bottichen, doppelter Destillierung in Pot-Still-Brennblasen und Jahren der Reifung ein waschechter unterfränkischer Single Malt Whisky.

Das passende Anbaugerät

Doch warum nutzt der Whiskyproduzent Zinkenverstellgeräte für den Fasstransport und keine Anbaugeräte, die dafür offensichtlich passender wären, zum Beispiel Fassklammern? Die Antwort ist klar: Flexibilität. Denn mit dem auf Sicht und Tragfähigkeit optimierten Zinkenverstellgerät »T466« können ganz unterschiedliche Transportgüter bewegt werden, und das ist in der Whiskyproduktion häufig der Fall. Mal sind es Paletten mit leeren Fässern auf ihrem Weg von A nach B, dann besondere Gestelle mit befüllten Fässern oder auch Gebinde mit neuen Flaschen auf dem Weg zur Abfüllung. Fassklammern müssten also regelmäßig gegen andere Anbaugerätetypen ausgetauscht werden.

Bei den Transporten geht es teilweise so eng zu, dass der Stapler mit seiner Ladung gerade so hindurchpasst (Bild: Kaup).

Bei den Transporten geht es teilweise so eng zu, dass der Stapler mit seiner Ladung gerade so hindurchpasst (Bild: Kaup).

Ganz anders das »T466«: Wie ein guter Whisky ist das Zinkenverstellgerät mit den Jahren immer weiter (aus)gereift und erscheint heute aufgrund seiner Konstruktion bei diesen wechselnden Transportaufgaben in seinem Element. Das gilt genauso für neue wie für gebrauchte Zinkenverstellgeräte. »Klar, wir haben die bisherigen Anbaugeräte als Gebrauchtgeräte erworben«, sagt Kreser, »aber bisher gab es keinen Grund, dies zu bereuen. Vielmehr ist es genau das, was wir hier brauchen.« Das Beispiel zeigt: Es muss nicht immer ein Neugerät sein. Anbaugeräte von Kaup liefern auch nach Jahren der Indienststellung das geforderte Pensum – ob in schottischen Highlands oder am Rand des Odenwalds.

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